SKUNK FÄH --HAPPY END 

Ein Bericht von Katharina Veckes

 

 

Es sollte alles anders kommen…

 

Eigentlich war der Kauf eines Stinktier Babys kein Thema mehr bei uns, bis mein Freund mir im August 2012 einen Link über Facebook zuschickte.

Eine Familieaus Erkelenz (die wir bereits 2011 schon einmal gefunden hatten) bot erneut Welpen zum verkauf an.

Da mein Freund allerdings arbeiten musste und gute 55 km von mir weg war, nutzte ich die Gunst der Stunde und rief spontan bei den Leuten an.

 

Es meldete sich ein älterer Mann und sagte mir, dass noch zwei Fähen da wären. Eine sei Schwarz-weiß und die andere ein weißes.

Sofort vereinbarten wir noch für den selben Tag einen Termin und ich freute mich nun umso mehr auf den Feierabend.

Als ich gegen16 Uhr bei meinem Freund eintraf wusste er noch nichts von meinem Plan, doch das sollte sich schnell ändern!

Als er merkte das ich ihn in Richtung Erkelenz dirigierte wusste er wo ich hin will und war sichtlich sauer auf meine vorschnelle Entscheidung.

Nachdem wir die 10 Minuten bis dort Diskutiert hatten, konnte ich ihn mit dem Satz „Och Schatz wir gucken doch nur, nur gucken nicht mitnehmen“ dann doch überreden.

 

Es öffnete uns der Mann mit dem ich bereits schon gesprochen hatte und führte uns ins Wohnzimmer, wo eine Voliere aufgebaut war in der die zwei Würmer saßen. Allerdings waren es nicht wie versprochen zwei Fähen (schwarz-weiß und weiß),sondern zwei Albino Welpen. Ein Rüde und eine Fähe.

Er sagte mir direkt das der Rüde bereits verkauft sei und nur noch die Fähe zu haben wäre,was mich nicht sonderlich interessierte, den als ich die kleinen roten Kulleraugen sah war es eh schon um mich geschehen.

Als mein Freund in meine Augen sah, wusste er sofort was los war und als ich anfing an seiner Jacke zu zupfen drängte er darauf nach Hause zu fahren. Vorher schauten wir uns aber noch die Elterntiere an die im Garten lebten.

 

Draußen vor der Tür wurde dann fleißig Diskutiert und Überredungskunst geleistet, leider vergebens! Er war strickt dagegen da wir nur eine 60qm Wohnung haben.

Nach 20 Minuten und schweigen meinerseits, sagte er dann aber zuhause „na gut, ruf morgen deine Vermieterin an und frag sie, aber sag ihr die Wahrheit!“

Gesagt getan.Ich rief am nächsten Tag von der Arbeit aus dann direkt bei den Leuten aus Erkelenz an und erkundigte mich ob sie mir die kleine zurück halten ich würde mich in ein paar Stunden erneut melden da ich nur noch das Ok von meinem Vermieterin bräuchte. Die Dame (die Tochter des Hauses) sagte das dies in Ordnung wäre und so wartete ich nun darauf das meine Vermieterin zurück rief.

 

Wenig später tat sie dies auch, allerdings verschönerte ich die Wahrheit ein klein wenig.

Sie war nicht abgeneigt und sagte das ich die kleine für 3 Monate auf Probe nehmen könnte.Feuer und Flamme rief ich als erstes meinen Freund auf der Arbeit an und teilte ihm die Botschaft mit der nur mit dem Satz antwortete „Dann besorg mal eine Voliere“.

Ich rief nach dem Gespräch die Familie erneut an und sagte der Tochter die wieder ran ging das ich die kleine gerne nehmen würde, wir allerdings  Montags in den Urlaub fahren wollen und sie somit noch 1 ½ Wochen dort bleiben müsste.

Sie sagte das dies kein Problem sei und ich sie anzahlen kommen könnte Inkl. dem von mir gewünschten Kaufvertrag. Ich organisierte von der Arbeit aus eine Voliere und fuhr nach der Arbeit direkt hin um die kleine Anzuzahlen.

Uns öffnete eine ältere Dame, es war die Dame des Hauses, sie führte mich erneut zu der kleinen und setzte sie mir auf den Arm.

Die kleine Saß auf meinem Arm und war so am Zittern vor Aufregung das ich mich gar nicht mehr traute mich zu bewegen.

Diesen Tag werde ich niemals vergessen, den hätte ich in dem Moment geahnt, was mich und meinen Freund erwartet, ich hätte sie niemals geholt!

 

Danach fuhr ich direkt mit meiner Mutter ein paar Besorgungen machen, den alles sollte vorbereitet sein wenn die kleine Einzieht.

Wir kaufte nein bisschen Spielzeug, ein paar Näpfe zum Festmachen in der Voliere, eine Leine, einen Katzenkorb und Decken.

Als der Anruf kam das ich die Voliere holen könne holte ich meinen Freund direkt von der Arbeit ab und fuhr mit ihm bei der Pflegestelle vorbei.

Wir bauten zu dritt die Voliere auseinander und schleppten Sie ins Auto.

Zuhause angekommen lagerten wir sie erstmal auf dem Balkon, da sie noch ziemlich nach Ratte roch.

Vor mir lag also noch ein ganzes Wochenende Voliere Schrubben bevor es in den Urlaub ging.

Gesagt getan.Es dauerte keine zwei Stunden da war sie Sauber und im Schlafzimmer aufgebaut und eingerichtet für das kleine Würmchen.

 

Zufrieden fuhren wir also erstmal nach Holland in den Urlaub aber meine Gedanken waren die ganze Zeit bei der kleinen Maus…

Als wir zuhause waren musste ich noch einen Tag warten da die Familie wohl scheinbar auch im Urlaub war bis ich die kleine endlich holen konnte.

 

Am 23.08.2012war es dann endlich soweit. Wir hatten uns vorher natürlich schon Gedanken übereinen Namen gemacht wollten ihn ihr aber erst zuhause geben.

Als meinFreund bei der Arbeit war, fuhr ich zum 12 Uhr nach Erkelenz und holte das kleine Weiße Wollknäuel ab.

Gemeinsam fuhren wir dann zur Arbeit meines Freundes der schon ganz gespannt wartete und sie direkt mit freundlichen Sätzen begrüßte.

Es war alles vorbereitet zuhause, Futter das Häuschen und jede menge zum spielen.

Zuhause angekommen öffneten wir die Box und begrüßten Fäh in ihrem neuen Zuhause.

Wir lockten sie mit etwas Gouda aus der Transportbox was sie nicht so toll fand, den sielief als erstes unters Sofa und pullerte dort hin.

Ich fand es nicht so schlimm, den es war ja eine völlig neue Situation, neue Menschen, neue Gerüche, neue Stimmen da durfte das ruhig passieren.

 

Die Nacht über verbrachte Sie dann in der Voliere was sie scheinbar nicht so spannend fand.

Am nächstenTag sollten die Krallen geschnitten werden, dazu hatte ich mir eine Freundin und ihren Freund eingeladen da die bereits Erfahrungen mit Frettchen haben. Das war aber alles leichter gesagt als getan. Sie hatte panische Angst und wollte sich gar nicht raus holen lassen aber das bekamen wir dann irgendwie doch geregelt.

Als mein Freund heim kam lief sie Fröhlich im Wohnzimmer umher womit sie uns das einfangen um sie zurück zu setzen deutlich erschwerte.

 

Zwei Tage später lies sie sich erst wieder leicht anfassen und wir wollten unser Glück mit dem Freilaufen lassen für ein paar Stunden noch einmal Probieren.

Hätte ich gewusst was jetzt passiert hätte ich es nicht versucht…

Beim Versuch die kleine aus der Voliere zu holen drehte sie ihr Köpfchen und biss mir mit voller Wucht in den Linken Zeigefinger.

Es Blutete stark und schwoll direkt an sodass ich einen Verband drum machte.

Mein Freund war schockiert und gemeinsam versuchten wir nun eine Lösung zu finden.

Die kleine wurde immer Aggressiver in der Voliere und somit entschieden wir uns uns im Nagetierforum anzumelden und dort nach Hilfe zu suchen da wir die ehemaligen Besitzer weder Telefonisch noch per Email erreichten.

Wir bekamennicht nur Hilfe sondern auch böse Nachrichten aber das die Voliere weg muss war ganz schnell klar. Das allerdings die Komplette Ernährung falsch war, Tierarztbesuche notwenig waren etc wurde uns erst dann bewusst…

 

Freitags war es dann auch soweit die Voliere (außer ein kleines Stück mit Treppe und Hängematte sowie Katzenklo wo sie nach Belieben rein und raus konnte wie sie wollte) wurde abgebaut!

Die Ernährung war bereits umgestellt und nun harrten wir der Dinge die da kommen.

 

Man hatte uns(von der „Züchterin“ – wie sie sich nannte) total falsche angaben gemacht.

 

-Volierenhaltung sei möglich

- KatzenTrockenfutter

- Gouda

- Trauben

- Kastration müsste nicht sein

- von Entwurmen,Impfen sprach sie gar nicht

 

Schockiert suchte ich also auch erstmal einen Tierarzt der ein Stinktier behandeln würde.

Freundlicherweise sagte der Tierarzt einer Freundin dann ja und war hellauf begeistert bald einStinktier zu behandeln.

 

Es verging ein Monat, aber man sah nur das die kleine deutlich entspannter war als in der Voliere. Wir riefen Sarah an und baten Sieuns noch einmal beim Krallenschneiden zu helfen was in einem Fiasko enden sollte!

Fäh biss mich ein zweites mal, und mein Freund flippte total aus.

Er entschied das die kleine weg muss, sie würde nur ärger machen und er wollte mich nicht weiter traurig sehen.

 

Wir dachten das es vlt. besser werden würde wenn wir ihr einen Spielgefährten oder eineSpielgefährtin holen und so suchte ich im Internet nach einem zweiten Weibchen.

Ich fand auch direkt eins und schrieb die Züchterin an (die Anzeige war ja schon etwas älter). Prompt bekam ich eine Antwort mit Bildern von einem Schwarz weißen Weibchen…

Mein Freund war hin und weg und so schrieb ich der Frau erneut. Ich erzählte auch was wir für Probleme mit unserer kleinen haben und sie riet mir dann erstmal kein zweites zu holen sondern all unsere Energie in die kleine zu stecken.

 

Mit neuem Mutging ich also an die Sache ran. Als es aber immer noch nicht besser wurde entschied ich durch das drängen einer anderen Züchterin und einem Mädchen aus dem Forum eine Anzeige zu schalten, aber eigentlich wollte ich sie doch garnicht abgeben.

Mein Freund sagte das egal wie ich mich entscheide er hinter dieser Entscheidung stehen würde und es alleine meine Entscheidung ist.

 

Die Anzeige stand.

Im Forum wurde heiß diskutiert wieso ich sie schreibe und es meldete sich auch prompt eine Dame die die kleine gerne nehmen würde.

Sie wollte allerdings das ich sie sofort noch Kastrieren lasse (Fäh war zu diesemZeitpunkt nicht mal geimpft da wir sie nicht anfassen konnten) was viel zu frühgewesen wäre da sie ja auch grad erst 4 Monate war.

 

Ich entschied zuhause mit Tränen in den Augen die Anzeige zu löschen. Die Dame mit dem zu verkaufenden Weibchen war schockiert das ich sie abgeben möchte und beruhigte mich das es besser werden würde und gab mir hilfreiche Tipps.

Ab da konnte man zusehen wie es von Tag zu Tag besser wurde.

 

 

 Auch der erste Besuch beim Tierarzt verlief ohne Probleme. Das einzige welches es gab: Fäh mochte Anfassen immer noch nicht wirklich.

Streicheln beim Fressen war absolut kein Problem aber alles andere war für sie die totale Qual.

Es vergingen ein paar Wochen und sie fing an sich immer mehr streicheln zu lassen ohne wegzulaufen. Auch aufs Sofa kam sie nun ganz freiwillig.

 

Am 30.10.stand die Kastration auf dem Plan. Wir liehen uns wieder die Box beim Tierarzt da Fäh sich immer noch nicht hochheben ließ und brachten sie um 9 Uhr hin. Ich kam mir vor wie ein werdender Vater da die Zeit einfach nicht vergehen wollte.

Um 12 konnte ich sie dann endlich abholen, sie lag da und war so Hilflos was mir in derSeele weh tat. Ich entschied sie wach werden zu lassen und fuhr dann mit ihr nach Hause.

Sie verkroch sich natürlich erstmal in ihrer Hütte und wollte nicht mal was fressen allerdings konnte sie dem Fruchtzwerg nicht wiedersehen.

Sie war zweiTage richtig schlapp und nicht wirklich zugänglich.

Als ich samstags aber auf dem Sofa saß kuschelte sie sich zwischen meine Füße und ich dachte jetzt oder nie. Ich krabbelte sie ein bisschen und hob sie vorsichtig auf meinen Schoß.

Mein Freund und ich waren baff damit hatten wir beide nicht gerechnet und der kleinen Maus schien es zu gefallen.

Ab da war das Eis gebrochen.

Es wurde von Tag zu Tag besser und mittlerweile 6 Monate nachdem wir sie geholt haben ist sie ein richtig kleiner Wirbelwind geworden.

Sie kuschelt,Schmust, weckt einen morgens, geht mit ins Badezimmer und fordert jede menge Aufmerksamkeit!

Die schenken wir Ihr natürlich auch wenn es manchmal ganz schön anstrengend ist.

Müsste ich mich noch einmal entscheiden würde ich mich definitiv erstmal nach einem richtigen Züchter umschauen und genauer Informieren. Zum Glück hat sich bei unsalles zum guten gewendet was wir anfangs nicht gedacht haben.

Ich bin froh das ich auf die wenigen Personen gehört habe die mir mut zugesprochen haben die kleine zu behalten.

 

Eines hatte der ganze stress mit der kleinen, ich habe neue Freunde gefunden die dese Leidenschaft für einen solchen Puschel ebenfalls in sich tragen woraus nach 6 Monaten gute Freundschaften geworden sind, eine nette Züchterin die wir im Sommer 2013 besuchen werden, natürlich mit Fäh densie soll sich dann eine Freundin aussuchen.

 

Ich weiß aberauch was der Satz bedeutet „Nicht das Stinktier zieht bei dir ein, sondern dubei einem Stinktier.“

 Ich möchte unseren kleinen Puschel nicht mehr missen! Egal wie viel ärger uns das ganze gebracht hat soviel schöne Zeiten hat man nun Abends und Morgens wenn Sie wach ist und mit uns spielen möchte!